Beim Wort ?Kampfsport“ denken manche Menschen an Judo oder Karate, andere an Kendo. Eigentlich ist nichts davon falsch, aber es ist vielleicht etwas weit hergeholt zu behaupten, man sei ein Kampfsportler, nur weil man Judo oder Kendo praktiziert.
Hier erkl?ren wir, was Kampfkunst hei?t, ihre Hauptarten und das wichtige Konzept des ?Zanshin“ in der Kampfkunst.
Arten von Kampfkünsten

Es gibt viele verschiedene Arten von Kampfsportarten. Im Folgenden geben wir einen kurzen ?berblick über die neun Arten, die allgemein als ?Kampfsportarten“ gelten.
Judo
Judo ist eine der bekanntesten Kampfsportarten und leitet sich vom ?Jujutsu“ ab. Es entwickelte sich w?hrend der Edo-Zeit zu einer Kampfsportart. Die Regeln beinhalten Wurftechniken und Gelenkhebel, wobei der Sieger durch ein Urteil wie ?effektiv“ oder ?Ippon“ ermittelt wurde. Judo war schon im Sportunterricht beliebt, bevor Kampfsport zum Pflichtfach in der Mittelstufe wurde.
Kendo
Kendo ist eine weitere Kampfkunst, die viele Schüler in Schulclubs und Klassen erleben. Die Spieler tragen Schutzkleidung und schwingen Bambusschwerter. Sie treten in einem Drei-Runden-Kampf gegeneinander an. Kendo ist auch eine der Kampfkünste, die als Training für Samurai-Krieger entwickelt wurden.
Kyudo
Kyudo ist eine Kampfkunst, die nach der Meiji-Zeit popul?r wurde. Die Spieler zielen mit einem gro?en Bogen auf ein Ziel, und die Punkte werden anhand der Trefferstelle vergeben. Je n?her man der Mitte des Ziels ist, desto h?her ist die Punktzahl. Dies erfordert ein hohes Ma? an Konzentration.
Sumo
Dies ist allgemein als ?Sumo“ bekannt, eine Kampfkunst, bei der die Ringer Mawashi (Lendenschurze) tragen und in einem geschlossenen Bereich, einem Dohyo (Ring), gegeneinander antreten. Da der Sport in der Edo-Zeit in Tempeln und Schreinen seinen Anfang nahm und an Popularit?t gewann, sind die heiligen Rituale und Regeln bis heute erhalten geblieben.
Karate
Der Karatestil, bei dem die Teilnehmer Uniformen tragen und in Wettk?mpfen gegeneinander antreten, ?hnelt dem Judo. Karate hat jedoch eine relativ junge Geschichte und verbreitete sich erst in der Taisho-?ra von Okinawa aus im Rest des Landes. W?hrend beim Judo Techniken wie Würfe und Griffe gegeneinander antreten, kommen beim Karate auch Angriffe wie Tritte und Schl?ge zum Einsatz. Karate ist dem tats?chlichen Kampf n?her, doch bei Wettk?mpfen basiert es auf dem ?Sofortangriff“ (der Vermeidung direkter Angriffe auf den Gegner). Bekannt sind auch Einzelwettbewerbe, bei denen die Teilnehmer Karatetechniken selbst vorführen.
Aikido
Aikido ist eine Kampfkunst, die oft mit Karate und Judo verwechselt wird. Sie hat jedoch die Besonderheit, eine reine ?bungskunst ohne Wettk?mpfe zu sein. Aikido ist jünger als Karate und wurde vom Kampfkünstler Morihei Ueshiba in der frühen Showa-Zeit begründet. Eine weitere Besonderheit von Aikido ist die F?higkeit, den Gegner durch gezielte K?rperbewegungen zu kontrollieren, unabh?ngig von K?rperbau, Alter oder Geschlecht.
Shorinji Kempo
Shorinji Kempo wird oft mit dem chinesischen ?Shaolin Kung Fu“ verwechselt, ist aber eine Kampfkunst, die ihren Ursprung in Japan hat. Begründet wurde sie vom japanischen Kampfkünstler So Doshin. Sie ist eine neue Kampfkunst, die in der frühen Showa-Zeit entstand und von der manchmal behauptet wird, sie sei vom Shorinji Kempo beeinflusst, steht aber eher dem Judo nahe.
Naginata
Naginata wird oft als Frauenkampfsport angesehen, doch es hei?t, dass es ursprünglich eine M?nnerkampfkunst war, die sich zu einer Frauenkampfkunst entwickelte. Naginata hat etwas mit Kendo gemeinsam: Es ist effektiv, wenn die Naginata die ?M?nner“ oder ?Do“ des Gegners trifft, w?hrend dieser Schutzkleidung und Uniform tr?gt. Der Anblick einer über zwei Meter langen Naginata ist jedoch spektakul?r, und Naginata ist auch heute noch eine der beliebtesten Kampfsportarten.
Iaido
Iaido ist eine Kampfkunst, die entwickelt wurde, um Samurai den Umgang mit dem Schwert zu erleichtern. Früher war sie als ?die Kunst des Schwertziehens“ bekannt. Durch das ?ben des Ablaufs vom Ziehen des Schwertes bis zum Wegstecken kann man seine Schwertfertigkeiten verbessern.
Was sind Kampfkünste? Der Unterschied zwischen Kampfkunst und Sport liegt im ?Zanshin“

Kampfkünste ?hneln in mancher Hinsicht dem Sport, beispielsweise durch die Bewegung des K?rpers und wiederholtes ?ben, um in K?mpfen über Sieg oder Niederlage zu entscheiden. Sie unterscheiden sich jedoch deutlich vom Sport, da sie das Konzept des ?Zanshin“ beinhalten.
Wenn es darum geht, die japanische Kultur und Denkweise zu verstehen, k?nnen die Worte von Ausl?ndern, die sich mit der japanischen Kultur besch?ftigen, für Japaner manchmal eine gute Referenz sein. Dieser Artikel bietet einen ?berblick über ?Zanshin“, basierend auf den Ideen des Kampfkünstlers und Universit?tsprofessors Alexander Bennett.
Zanshin ist das Gefühl, beim n?chsten Angriff nicht nachzulassen.
Laut Bennett bezeichnet Zanshin die Geisteshaltung, auch nach der Ausführung einer Technik die Deckung nicht zu vernachl?ssigen, da man ?nie wei?, wann der n?chste Angriff kommt“. Auch die Lehrrichtlinien der All Japan Kendo Federation erkl?ren Zanshin als ?nach einem Schlag die Deckung nicht zu vernachl?ssigen und bereit und vorbereitet zu sein, auf jeden Gegenangriff des Gegners sofort und problemlos reagieren zu k?nnen“.
Wenn Sie beispielsweise beim Kendo vor Freude schreien oder eine Faust ballen und diese schwingen, nachdem Sie einen Ippon erzielt haben, wird dies m?glicherweise nicht als gültiger Schlag anerkannt.
Referenz: Website der Kansai-Universit?t Interview mit Professor Alexander Bennett
?Was bleibt, selbst wenn man versucht, etwas zurückzulassen, ist nicht Zanshin.“
Bennett sagt, er sei entt?uscht vom aktuellen Trend, sich vor allem auf den Sieg zu konzentrieren und zu denken, dass es in Ordnung sei, nur die Goldmedaille zu gewinnen, und sagt, es sei wichtig, immer einen kühlen Kopf zu bewahren.
Takano Saburo, bekannt als der ?Vater des modernen Kendo“, sagte auch, dass es bei ?Zanshin darum geht, den Geist zu verlassen, ohne ihn dort zu lassen“, und dass Zanshin nur erreicht werden kann, indem man nicht an unn?tige Dinge denkt und den Fokus auf das Schlagen nicht verliert.
Im Kampfsport ist es wichtig, den Gegner zu respektieren und auf die Etikette zu achten.
Die All Japan Kendo Federation erkl?rt: ?Wir werden uns bemühen, auf eine Weise zu unterrichten, die die Pers?nlichkeit des Gegners respektiert und Wert auf Etikette legt, um Menschen mit reichen Herzen zu entwickeln.“ Diese mentale Einstellung wird nicht nur im Kendo, sondern auch im Judo und Sumo gesch?tzt.
Wenn Sie die Zanshin-Mentalit?t beherrschen, wird Ihre aufrichtige Hingabe an die Kampfkunst Ihnen Respekt für Ihren Gegner vermitteln und Ihnen helfen, Ihren eigenen Geist zu beruhigen. Kampfkünste legen gro?en Wert auf diesen mentalen Aspekt und faszinieren Menschen weltweit gerade deshalb, weil sie sich vom herk?mmlichen Sport abheben.
Zusammenfassung

Zu den sogenannten ?Kampfkünsten“ z?hlen Judo, Kendo, Karate, Kyudo, Sumo, Naginata, Aikido, Shorinji Kempo und Iaido. Dazu geh?ren sowohl Kampfkünste, die sich aus dem Kampftraining der Samurai entwickelt haben, als auch relativ neue Kampfkünste mit bekannten Begründern. Kampfkünste haben ein vom Sport abweichendes ?Zanshin“-Konzept. Charakteristisch ist, dass man sich nicht zu sehr über Siege oder Niederlagen aufregen oder aufregen sollte, sondern stets wachsam bleibt, die Kampfkunst mit vollem Einsatz ausübt, einen ruhigen Geist bewahrt und den Gegner respektiert.
Dieser Artikel wurde von KARUTA teilweise aus einem ursprünglich auf ?Nihongo Biyori“ ver?ffentlichten Artikel neu bearbeitet.
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